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Richard O. Well: Kontrolle. Wie die freie Marktwirtschaft die Freiheit abschafft. Book written on Demand.
Natürlich will der Bäcker wissen, ob der Kunde, der am Nachmittag die Frühstücksbrötchen für den nächsten Tag bestellt sie auch wirklich abholt. In der kleinen Bäckerei um die Ecke kennen sich Kunde und Bäcker persönlich. Die Geschäftsbeziehung ist eine Vertrauensbeziehung. Große Konzerne brauchen andere Systeme, um zu wissen welchen Kunden sie vertrauen und welchen nicht. Im digitalen Zeitalter sind die Daten von Transaktionen, von Produkten und Käufern digital vorhanden. So lassen sich Profile von Eigenschaften und Verhalten erstellen. Über Ländergrenzen hinweg. Weltweit.
In Diktaturen und Demokratien, in Verwaltungsverkehrswirtschaften und in gelenkten Planwirtschaften, schaffen diese Daten Begehrlichkeiten, auch bei staatlichen Stellen. Ganz in der Tradition des frühmodernen Polizei- und Wohlfahrtstaates, der die Bürger vor sich selbst schütz, greift der Staat auf die Daten von Bürgen zu, ordnet ihr Verhalten ein in erwünscht und unerwünscht und beeinflusst so Verhalten. Wenn die Schlagworte Big Data und Social Scoring zusammenkommen, wird es gefährlich für die Freiheit meint der Autor Richard O. Well, denn immer größer Datenmengen sind elektronisch verfügbar und miteinander vernetzt. Du bist das, was deine Daten über dich sagen. Die Freiheit bleibt auf der Strecke und die globalen Konzerne, verkaufen, immer unter dem Lable des freien Austausches von Waren und Dienstleistungen, die Daten ihrer Kunden. Es entsteht ein riesiger, technisch realisierter Apparat übermächtig erdrückender Kontrolle.
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