Digitale Illusion

Sind Sie schon einmal davon satt geworden, dass Sie ein Kochrezept gelesen haben? Sicherlich nicht, meint Peter T. Moog, einer der radikalsten Kritiker der Digitalisierung in seinem neuesten Buch. Dadurch, dass man etwas aufschreibt oder Aufgeschriebenes liest, hat man es noch nicht verstanden, das ist die zentrale These des Autors und die Digitalisierung ist – der Autor weist das in einer eindrucksvollen Argumentation nach – nichts anderes als ein auf eine besonders raffinierte technische Art realisiertes automatisiertes Lesen und Schreiben. Was fehlt ist das Verstehen.
Dabei ist die Digitalisierung ein geradezu existenziell tragisches Missverständnis eines der grundlegendsten Prinzipien des biologischen Lebens, so wie es sich auf dem Planeten Erde entwickelt hat. Denn auch die Natur schreibt und liest. Aber ihre molekularen Schreib und Lesevorgänge sind eingebunden in einen ganz konkreten Wirkzusammenhang der sie umgebenden Realität. Das unterscheidet biologische Schreib- und Lesevorgänge von den technisch realisierten Schreib- und Lesevorgängen der Digitalisierung, die losgelöst von der Wirklichkeit nur im abstrakten Raum einer virtuellen Realität existiert, deren illusorischer Charakter sich, sehr gut versteckt, hinter ihrer technischen Perfektion verbirgt.
Mit seiner überzeugend schlüssigen Argumentation bringt dieses Buch Klarheit in die aktuelle Diskussion um die Digitalisierung und ihre so weitreichenden gesellschaftlichen Folgen. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rückkehr zur Realität der Wirklichkeit.

Have you ever satisfied your hunger by reading a cooking recipe? Certainly not, says Peter T. Moog, one of the most radical critics of digitalization in his latest book. By writing something down or reading something written down, one has not yet understood it, that is the author's central thesis and digitization is - the author proves this in an impressive argumentation - nothing else but an automated reading and writing realized in a particularly clever technical way. What is missing, is understanding.
Yet digitization is an almost existentially tragic misunderstanding of one of the most fundamental principles of biological life as it has developed on planet Earth. For nature also writes and reads. But its molecular writing and reading processes are integrated into a very concrete context of the reality surrounding it. This distinguishes biological writing and reading processes from the technically realized writing and reading processes of digitalization, which exists only in the abstract space of a virtual reality, whose illusory character is very well hidden behind its technical perfection.
With its convincingly conclusive argumentation, this book brings clarity to the current discussion about digitization and its so far-reaching social consequences. It is a passionate plea for a return to the reality of the real world we live in.