Schöner sterben

Julia ist zum Babysitten beim Nachbarn. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass der Orthopäde, unter anderem Namen in einem Düsseldorfer Vorort eine zweite Praxis für Schönheitsoperationen betreibt. Viele Patientinnen kommen aus Asien, Ehefrauen von Funktionären der Kommunistischen Partei. Doch die Letalitätsrate ist hoch. Ein Zufall? Oder zahlen die Auftraggeber genau deshalb so gut?

Natürlich ist Dr. Nachtigall nur ein Spitzname. Der Orthopäde in der Villa neben dem Haus, in dem Julia wohnt, heißt eigentlich Dr. Ankenberger. Doch in seinem Garten hatte einmal eine Nachtigall gesungen. Zumindest hatte das Julias Vater erzählt. Und seitdem hieß der Nachbar für Julia Dr. Nachtigall.

Zweimal die Woche ist Julia als Babysitter für die vierjährige Tochter im Haus des Orthopäden. Wenn sie die kleine Annemarie ins Bett gebracht hat, nimmt sie sich meist ihre mitgebrachten Schularbeiten, setzt sich im Arbeitszimmer des Arztes an den großen Schreibtisch und macht Mathe, Bio und Physik. An einem Abend findet sie auf dem Schreibtisch ein Buch mit dem Titel: „Surgery of the Asian face“. Erst will sie das Buch einfach beiseitelegen, doch dann blättert sie etwas in dem Band. Einige kleine Zettel fallen heraus. Julias Englisch ist noch nicht so gut, auch wenn Englisch ihr erster Leistungskurs ist. Aber warum, so fragt Sie sich, hat ein Orthopäde ein Buch über Schönheitschirurgie für asiatische Gesichter bei sich zuhause auf seinem Schreibtisch liegen?

Auf den kleinen Zetteln sind Telefonnummern und Bankverbindungen notiert, Internetadressen und Abkürzungen. Sind das Namen? Julia beginnt zu recherchieren. Sie findet heraus, dass der Orthopäde unter anderem Namen in einem Düsseldorfer Vorort eine zweite Praxis betreibt, eine Praxis für Schönheitschirurgie. Die Praxis schient gut zu laufen, zumindest sprechen die Abrechnungen dafür. Viele Patientinnen kommen aus Asien, Ehefrauen von Funktionären der Kommunistischen Partei. Doch die Letalitätsrate ist hoch. Ein Zufall? Oder zahlen die Auftraggeber genau deshalb so gut?

Die Bände der Reihe bgv-junior präsentieren die original BGB-Krimis in einer für junge Leserinnen und Leser bearbeiteten Fassung. Spannend und verständlich und mit ganz viel Stoff zum Nachdenken und Nachfragen, denn nur wer fragt versteht.

Die Krimis von Bettina Gärtner spielen alle im Kölner Stadtteil Brausnfeld, zwischen Adenauerweiher, Sporthochschule, Uni-Kliniken und Friedhof Melaten.

Über die Autorin: In ihrer Schulzeit musste Bettina Gärtner immer erklären, dass sie nicht die Tochter des Schauspielers Klaus Theo Gärtner ist, der in der ZDF-Krimiserie „Ein Fall für zwei“ an der Seite von Günter Strack den Privatermittler Josef Matula spielte. Ob das dann dazu geführt hat, dass sie nach dem Abitur mit dem Jurastudium begann, kann die Autorin heute gar nicht mehr sagen. Nach dem Abschluss arbeitete sie zunächst einige Jahre in einer internationalen Großkanzlei und übernahmt dann eine kleine Kanzlei im Kölner Stadtteil Braunsfeld. Dort entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben. Zunächst waren es Kurzgeschichten, die in lokalen Tagezeitungen veröffentlicht wurden. Dann begann Sie mit dem Schreiben von Kriminalromanen, angesiedelt im Milieu des Kölner Stadtteils Brausnfeld. Seit 2002 erscheinen die Krimis unter dem Label Bettina Gärtner-Brausnfeld im Bernd Gärtner Verlag.